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1989 beging Eschelbronn sein 1200-jähriges Bestehen.
Marliese Echner-Klingmann hatte durch ihre Interviews für die
Heimatzeitschrift „Howwl“ viele interessante Geschichten erstellt.

Eine davon war eine Liebesgeschichte, die zum Inhalt hatte,
wie das Furnieren nach Eschelbronn gekommen ist und damit für die
Entstehung Eschelbronns als Schreinerdorf mit verantwortlich war.

Diese Geschichte schrieb sie als Theaterstück in Mundart auf.
„Sellemols – vom Leineweberdorf zum Schreinerdorf“ war geboren.

Als das Stück fertig war, sprach Marliese in Gasthäusern,
auf der Straße und überall dort, wo sich Menschen trafen, die Leute
an - mit der Frage, ob sie nicht Lust hätten, Theater zu spielen.
Und seltsamerweise sagte keiner der Angesprochenen „Nein“.
Es war gerade so als ob man mit einer Theatergruppe
eine Marktlücke entdeckt hätte.

Anfangs waren wir Sellemols Theaterleit, wie man uns bald nannte,
ein recht loser Haufen. Aber wir spielten das Stück einige Male vor
ausverkauftem Haus. Durch den großen Erfolg motiviert,
schrieb Marliese gleich anschließend ein neues Theaterstück.

Sein Titel war „Veronika Seyfert, geb. Grab“.
Dem Stück liegt ein Gerichtsurteil aus
dem Archiv aus 1856 zugrunde.

Darauf folgte mit „Aus der Lisbeth ihrm Tagebuch“,
ein Stück über das Dritte Reich in Eschelbronn.
Die Kriegszeit wurde behandelt und was sonst noch geschah.
Bei diesem Stück war von Vorteil, dass die älteren
Spieler alle jene Zeit hautnah miterlebt haben.

Der Erfolg dieses Stückes war enorm. Das Fernsehen ist darauf
aufmerksam geworden und hat das Stück an drei Abenden
aufgezeichnet und im Dritten Programm ausgestrahlt.

Die Fortsetzung „S Leewe geht weiter“ spielte in
der Nachkriegszeit mit allen Schwierigkeiten, die die Einwohner
damals zu bewältigen hatten.

Im vergangenen Jahr hatte das fünfte Stück „Dorfleewe,
wie d Groußeltern noch Kinner ware“ Premiere.

Anfänglich kam man als lose Interessengemeinschaft noch gut zu
Rande aber bald schon zeigte es sich, dass man die Verantwortung
einem Vorstand übertragen musste. So wurde 2003
der Verein Sellemols Theaterleit e.V. Eschelbronn gegründet.

Der erste Vorsitzende ist seither Harald Guschl. Er wird
würdig unterstützt von Siegbert Leiszter als 2. Vorsitzenden
und Marliese Echner-Klingmann als Schriftführerin.
Beate Leiszter passt als Kassiererin auf die Finanzen auf.
Neben der Theaterarbeit finden Aktivitäten wie Mundart-
abende und das Sellemols-Café mit Mundart im Holzlager
bei der Firma Amend statt.

Das jährliche Kinderferienprogramm wird von den Sellemols
Theaterleit e.V. durch verschiedene interessante Beiträge
bereichert. Auch beim „Feschd for die alt Schul’“ sind
die Sellemols Theaterleit Mitveranstalter.
Genaueres finden Sie unter dem Link Sonstige Aktivitäten.